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6. Juni 2025 - Helene Nüesch

Schafe züchten in Schottland

«Schafe züchten in Schottland…!» Das war die Antwort von Herrn Steiner (Name geändert) auf die Frage, was er machen würde, wenn er wirtschaftlich gänzlich unabhängig wäre. Ihm war völlig klar, dass es ihm beim Schafezüchten bald einmal langweilig werden würde. Aber manchmal scheint uns der berufliche Alltag so unerträglich, dass wir uns vorübergehend in Fluchtphantasien retten. Herr Steiner ist Abteilungsleiter an einer Berufsschule. Er beschreibt seinen Alltag als eine Mischung aus Feuerwehrübungen und der Bewältigung einer stetig wachsenden Bürokratie. Seine Motivation leidet schon etliche Monate, weil sein Alltag so gar nichts mehr mit dem zu tun hat, was ihn an der Führungsaufgabe ursprünglich gereizt und was er über viele Jahre mit Herzblut praktiziert hat: Eine Umgebung schaffen, in der junge Menschen in ihrem Lernen und in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Er hat sich für ein Coaching entschieden, weil er sich nicht vorstellen kann, die nächsten 15 Jahre so weiter zu machen, aber auch keine Idee hat, was es denn sonst sein könnte.

Wenn Klient:innen mit einem diffusen Bedürfnis nach Veränderung zu mir in die Praxis kommen, geht es meistens um einen inneren Klärungsprozess und darum, die Ausrichtung wieder zu justieren. Das kann mit einer beruflichen Neuorientierung verbunden sein, muss es aber nicht. Fast immer geht es darum, sich selber (wieder) ein Stück näher zu kommen, herauszufinden, was einem wichtig ist und ein Bild einer erwünschten Zukunft zu entwickeln.

 

Abbildung 1: Visionsarbeit nach Vogelauer

 

Dabei kann die Visionsarbeit in Anlehnung an Werner Vogelauer im Coachingsprozess als Leitplanke dienen. Mit Visionsarbeit ist allerdings nicht gemeint, Wünsche ans Universum zu schicken. Hinter dieser Praxis steht oft eine Anspruchshaltung gegenüber dem Leben, die in der Regel nicht weiterhilft. Das Leben ist schliesslich nicht dazu da, unsere Ansprüche zu erfüllen.

Viktor Frankl hält der gängigen Frage «Was will ich vom Leben?» die Frage entgegen «Was will das Leben von dir?». Frankl hat in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts eine auf die Sinnfrage zentrierte Psychotherapie entwickelt. Er nannte sie «Logotherapie». Im Zentrum dieser Therapie steht die Frage, was für den einzelnen Menschen sinnvoll und wichtig ist, wofür er sich einsetzen will, wie er den Herausforderungen des Lebens gerecht werden kann und was ihm dazu verhilft, widrigen Umständen zu trotzen.

Gemäss Frankl gibt es im Wesentlichen drei Sinnquellen:

1. Offen sein gegenüber Erlebnissen: Natur und Kultur erfahren, sich auf Begegnungen einlassen

2. Schöpferisch tätig sein: Einwirken auf die Welt, Hingabe an Aufgaben, etwas erschaffen

3. Das Unveränderbare akzeptieren: Gegenüber unabwendbarem Leid eine Haltung von Würde einnehmen

Frankl’s Philosophie geht davon aus, dass wir Menschen Wesen sind, die nach Sinn streben. Die Frage „Was will das Leben von dir?“ dient dazu, sich auf die Suche nach diesem Sinn zu begeben, anstatt in einer passiven Erwartungshaltung zu verharren. Folgende Fragen können hilfreich sein, um zu erkennen, was das Leben von uns will, statt nur, was wir vom Leben wollen:

  • Zu was will ich einen Beitrag leisten?
  • Wofür möchte ich meine Ressourcen und Kompetenzen einsetzen?
  • Was will ich bewirken?

Damit Visionen nicht mit Illusionen verwechselt werden, bedarf es einer sorgfältigen Unterscheidung. Das ist in der Praxis gar nicht so einfach, weil auch Illusionen eine hohe Überzeugungsintensität aufweisen, aber wenig Kraft zur Bewältigung von Widerständen mobilisieren. Im Gegensatz zur Illusion entwickelt die Vision einen starken Sog und motiviert für ein Durchhalten in der meist mühevollen Umsetzung.

 

Abbildung 2: Quadrant der Visionsaspekte nach Vogelauer

 

Und was ist jetzt mit dem Schafezüchten in Schottland? Mein Klient wusste, dass es sich bei seiner spontanen Antwort um eine Illusion handelte. Und trotzdem hat es sich gelohnt, die ersehnte Qualität in seiner Fluchtphantasie zu erforschen: «Wissen, wofür ich zuständig bin und wofür nicht. Mich kümmern und sehen, was dabei herauskommt. Mich verbunden fühlen mit dem was ich tue.»

Im Verlauf des Prozesses wurde ihm klar, dass ihn die Führungsaufgabe schon länger nicht mehr befriedigte. Seine ursprüngliche Motivation, die Organisation mitzugestalten und sich für einen lernfördernden Unterricht einzusetzen, hatten in seiner täglichen Arbeit einen zu geringen Stellenwert. Die Jugendlichen und ihre Entwicklung interessierten ihn noch immer. Er hatte eine deutliche Vorstellung davon, was Jugendliche während ihrer Ausbildung brauchen, konnte das aber in seiner Funktion als Abteilungsleiter nur am Rande einbringen. Die Kultur der Berufsschule entsprach nicht dem, was er sich unter einem anregenden Lernort vorstellte. Und gleichzeitig spürte er ein wachsendes Bedürfnis, wieder direkter mit den Jugendlichen zu arbeiten.

Es gelang Herrn Steiner, ein klares und kraftvolles Bild einer erwünschten Zukunft zu entwickeln. Er hatte den Wunsch, für Jugendliche in Ausbildung einen passenden Lernort zu erschaffen und sie in ihrem Lernen zu begleiten. Sein Ziel war es, diesen Lernort konzeptionell so zu gestalten, dass er dem Lernen wirklich dient. Aber er sah keine Möglichkeit, diese Vorstellungen an seinem aktuellen Arbeitsort umzusetzen.

Herr Steiner musste eine längere Phase der Unsicherheit aushalten, bis er von einem Bekannten angefragt wurde, ob er an der Stelle als Ausbildungsverantwortlicher in einem grösseren IT-Unternehmen interessiert sei. Gesucht werde ein erfahrener und innovativer Bildungsprofi, um ein Ausbildungsprogramm für quereinsteigende Jugendliche aufzubauen und zu betreuen. Das Stellenangebot war zwar nicht in Schottland und die IT-Branche hat auch wenig mit Schafzucht zu tun. Aber Herr Steiner sah den offerierten Gestaltungsspielraum als grosse Chance und wagte den Sprung ins Ungewisse.

 


Es ist nicht garantiert, dass es besser wird, wenn es anders wird,
aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden.

 

Georg Christoph Lichtenberg

 

Bei diffuser Unzufriedenheit und anhaltendem Motivationsverlust lohnt es sich, die eigene Ausrichtung zu justieren. Manchmal genügt es, den Blick wieder auf das zu richten, worum es uns im Wesentlichen geht und manchmal zeigt sich im Prozess, dass grössere Veränderungen anstehen. So oder so hilft ein starkes Bild einer erwünschten Zukunft, um das Steuer wieder selber in die Hand zu nehmen und die eigene Selbstwirksamkeit zu erhalten. Wenn Sie sich in diesem Prozess Unterstützung wünschen, steht Ihnen mein Angebot «Standort und Perspektive» zur Verfügung.

 

 

Quellen:
Frankl, V. (2015), Grundkonzepte der Logotherapie, facultas.
Frankl, V. (2021), Über den Sinn des Lebens, BELTZ.
Vogelauer, W. (2011), Coaching – Praxis, BELTZ.
Vogelauer, W. (2011), Methoden ABC im Coaching, Luchterhand.

Titelbild:
Nüesch, H. (2010)

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